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Infobroschüre: Was Wohnungskatzen brauchen
So fühlen sich Wohnungskatzen wohl
Katzen sind die beliebtesten Heimtiere in Österreich: 2.034.000 Stubentiger haben 2018 in den hiesigen Haushalten gelebt. Lange Zeit galten sie als Einzelgänger: unabhängig, mit geringem Bedarf an menschlicher Zuwendung, einfach zufriedenzustellen – so der (Irr-)Glaube. Mit diesem Image eroberte die Katze in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr Stadtwohnungen und wurde auch für Singlehaushalte und Berufstätige zur beliebten Begleiterin. Allerdings handelt es sich bei Katzen um hochmotivierte Beutegreifer mit ganz speziellen Bedürfnissen – Bedürfnisse, die nicht automatisch durch die Haltung eines oder mehrerer weiterer Artgenossen gestillt werden können. Im Gegenteil: Um für ein harmonisches Miteinander sowohl zwischen Mensch und Tier als auch zwischen den felinen MitbewohnerInnen zu sorgen, sind Sie als HalterIn gefragt.
Sicherheit geben
Neben ausreichend Raum und stabilen sozialen Beziehungen geben vor allem die angebotenen Ressourcen der Katze ein Gefühl von Sicherheit. Dazu gehören u.a. mindestens zwei Katzentoiletten, damit Kot und Urin getrennt abgesetzt werden können (für jede weitere Katze kommt ein weiteres Kisterl hinzu), Katzengras sowie ein Kratzbaum pro Tier.
Jagdtrieb ausleben lassen
Bei der Wohnungshaltung muss der Mensch dem Beutegreifer Katze für ein glückliches Katzenleben mehr als ein nettes Umfeld und Streicheleinheiten bieten. Zweimal täglich sollten interaktive Beutespiele durchgeführt werden, insgesamt circa eine Stunde lang. Hierbei müssen Sie beachten, dass mit jedem Tier einzeln gespielt wird.
Körperliche und geistige Beschäftigung
Langeweile ist bei Wohnungshaltung ein nicht zu unterschätzendes Problem: Als intelligente Geschöpfe brauchen Katzen Abwechslung. Seien Sie also kreativ! Vom Raschelpapier über das selbstgebaute Pfötelspiel bis hin zum gekauften Katzenkarussell gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Katze artgerecht zu beschäftigen und ihre Bedürfnisse zu erfüllen.
Auf Streifzug in der Wohnung
Freigänger haben ihre Streifzüge in der Natur – Wohnungskatzen müssen ihr Bedürfnis nach Exploration anders ausleben können. Für Abwechslung im Katzenalltag sorgen z.B. Objekte aus der Natur, die in der Wohnung erkundet werden können, Plätze mit Aussicht (Achtung: bei Fenstern und Balkonen nur mit Absturzsicherung!) oder auch künstlich geschaffene Streifgebiete, etwa in Form eines geschlossenen Zimmers, das nur punktuell für die Katze geöffnet wird.
Soziale Einzelgänger
Das Bedürfnis nach Nähe und Distanz zu Mensch und Tier ist bei Katzen sehr unterschiedlich ausgeprägt. ExpertInnen raten dazu, bei reiner Wohnungshaltung nicht mehr als zwei Katzen zu halten. Schließlich muss gewährleistet sein, dass die Bedürfnisse jedes Tieres erfüllt werden können. Neben Alter und Geschlecht ist der jeweilige Charakter zentrales Kriterium für die Auswahl und Zusammenstellung der Katzengruppe. Ein gleichgeschlechtliches Geschwisterpaar ist oftmals eine gute Wahl für eine harmonische Katzenbeziehung. Auch Tierheime vergeben in der Regel bereits gut verträgliche Paare. Das Zusammengewöhnen einander fremder Katzen ist hingegen meist eine besondere Herausforderung, die viel Fingerspitzengefühl verlangt.